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Malmros Rederi AB, Trelleborg


Ore, Bulk, Oil Carrier (OBO) "Jacob Malmros"


Ab 1967 kamen für große schwedische Reedereien die ersten sogenannten OBO Carrier in Fahrt. Die konstruktive Kombination aus einem Massengutfrachter für Erz- oder Kohleladung und einem Tanker für Rohölladung war damals für Reedereien ökonomisch interessant und begann sich daher zunehmend durchzusetzen. Bis 1984 kamen insgesamt 17 Einheiten unter schwedischer Flagge in Fahrt. Der erste Neubau dieses Schiffstyps für schwedische Rechnung war die "T.S. Jacob Malmros". Es war zugleich der erste Neubau, den die Reederei in Japan bestellt hatte. Die japanischen Werften waren in den 1960er und vor allem in den 1970er Jahren gefragt beim Bau von großen und imer größer werdenden Bulkern und Tankern für Auftraggeber in aller Welt. In der Tankerfahrt wuchsen ab 1970 die Schiffsgrößen rasant und Supertanker (VLCC / ULCC) mit Längen oberhalb 300 Metern wurden das Maß der Dinge.

Das nach seinem feierlichen Stapellauf am 27.02.1968 bereits am 15.05.1968 von der Bauwerft Hitachi Zosen, Innoshima als Neubau Nr. 4146 an die zu diesem Zeitpunkt noch als Trelleborgs Angfartygs AB firmierende Reederei abgelieferte Schiff wurde über eine Dampfturbine angetrieben und verfügte über 11 Laderäume für Trockenladung. 

Im weiteren Jahresverlauf 1968 änderte die Reederei ihren Namen in Malmros Rederi AB. Zur Flotte der Reederei gehörten damals zudem konevntionelle Tanker, Gastanker und Kühlschiffe.

Die "T.S. Jacob Malmros" kam nach Übernahme zunächst direkt bis September 1970 für einen japanischen Charterer in Fahrt. Es wurde im Pendelverkehr Erz von Brasilien nach Japan transportiert und die Rückfahrten wurden mit Ölladungen durchgeführt. 

Ab März 1971 galt ein Anschlussvertrag über den Transport von Kohle auf der Route Nordamerika - Japan und die Rückfahrten wurden hier ebenfalls mit Ölladung vom persischen Golf durchgeführt. 

Ab Herbst 1973 begann dann eine (wahrscheinlich im Rahmen der Ölkrise) neu ausgehandelte Zeitcharter. Final hat die Reederei Malmros das Schiff dann 1977 für rund 4,5 Mio US-Dollar an die Shannon Navigation Co. Inc. mit Sitz in Panama verkauft. Neuer Name war "TS Maritime Hawk". Das Schiff blieb nur noch einige Jahre in Fahrt und wurde ab dem 27.08.1982 im taiwanesischen Kaohsiung bei der Firma Lung Ching Steel Enterprise Co. abgebrochen.


Stapellauf des T.S. Jacob Malmros 1968


Das baugleiche Schwesterschiff "T.S. Frans Malmros" wurde als Neubau Nr. 4147 am 28.11.1968 von der Bauwerft abgeliefert und ebenfalls 1977 verkauft. Auch sie blieb als "T.S. Maritime Eagle" nur bis 1982 in Fahrt und wurde im April 1982 dann ebenfalls in Kaosiung abgebrochen. Zuvor hatte sie ab Februar 1980 nur noch als dauerhaft vor Anker liegendes Lagerschiff gedient.


Die relativ kurze Lebensdauer beider Schiffe ist bemerkenswert und könnte mit dem energieintensiven Turbinenantrieb und den allgemeinen Unterhaltskosten zusammenhängen. Bei einem OBO Carrier waren die Instandhaltungs- und Wartungskosten deutlich höher als bei einem konventionellen Schiff. Bereits Anfang der 1980er Jahre hatte sich der Bestand der OBO-Carrier unter schwedischer Flagge insgesamt stark reduziert.



Technische Daten:
IMO Nr.: 6814099 / BRT 60555 / Länge: 265,20 Meter / Breite: 39,90 Meter / Tiefgang: 13,41 Meter / Besatzung: ? / Antrieb über 1 Kawasaki Dockyards Dampfturbine - 19000 PS / Geschwindigkeit 16,5 Knoten / 11 Laderäume


Das Modell: gebaut um 1967-1968 bei der Kasai Model Shipyard, Osaka (Japan) im Maßstab 1:200