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Reederei Erich Drescher, Hamburg


Fracht-Motorschiff "Ede Sottorf"

Das Motorschiff "M.S. Ede Sottorf" lief als dritte Einheit des sogenannten Schiffstyps Unterweser - Neubau Nr. 466 am 23.04.1969 bei der ehem. Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG in Bremerhaven vom Stapel. Auftraggeber war die damals expandierende Hamburger Reederei Erich Drescher.
Am 30.06.1969 wurde der 124,50 Meter lange Frachter an den Eigner abgeliefert. Zu diesem Zeitpunkt stand für den Eigner bereits fest, dass der als konventioneller Stückgutfrachter mit Ladekränen bei der Werft bestellte Neubau überwiegend in der damals bereits boomenden Containerfahrt eingesetzt werden sollte. Das für heutige Verhältnisse recht kleine Schiff konnte in den Laderäumen 1-3 und auf Deck zusammen bis zu 260 Container (TEU) laden und hatte werftseitig auch Anschlüsse für Kühlcontainer erhalten.

Auf der ersten Reise lief die "M.S. Ede Sottorf" von Bremerhaven aus den Hafen von Marseille in Frankreich an, um dort eine Dreijahres-Charter durch die französische Reederei Fabre Line anzutreten. Es ging zunächst im Liniendienst vom Mittelmeer nach New York.


M.S. Ede Sottorf - Schiffbaugesellschaft-Unterweser, Bremerhaven (1969)


Zum Schiffstyp Unterweser:
In der Trampschiffahrt fuhren Mitte der 1960er Jahre noch ungefähr 700 der insgesamt etwa 3300 produzierten Liberty- und Victory-Standardfrachter sowie einige andere während des Zweiten Weltkriegs gebauten Frachtschiffe in der damaligen Welthandelsflotte. Sogar die jüngsten von ihnen waren inzwischen 20 Jahre und älter, und so stellte sich sowohl den Reedereien als auch den Werften die Frage eines Ersatzes dieser Schiffe, welche in absehbarer Zeit das Ende ihrer Einsatzdauer erreicht haben würden.
Die großen Umwälzungen im Seeschiffsverkehr, hervorgerufen durch das Erscheinen von Containerschiffen und Massengutfrachtern, welche die Stückgutschiffe später nahezu vollständig ersetzen würden, waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht als solche vorhersehbar, so dass das klassische Stückgutschiff, welches in der damaligen Form seit der Jahrhundertwende mit verhältnismäßig wenigen Änderungen gebaut wurde, noch immer aktuell erschien.
Auch die Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG konzipierte Ende der 1960er Jahre einen Schiffsentwurf als Ersatz für die damals alternde Flotte der Liberty-Frachter und Victory-Schiffe.
Hergestellt wurde die Serie von 1968 bis 1972 in elf Einheiten. Eingesetzt werden die Schiffe vorwiegend in der weltweiten Trampfahrt, anfangs teilweise auch in der Linienfahrt. Die Schiffe wurden meist mit verschiedenen Kombinationen von Kränen, teilweise als koppelbare Gemini-Kräne geordert, lediglich die drei Einheiten für die Bremer Reederei Schulte & Bruns wurden mit herkömmlichem Ladegeschirr abgeliefert.
(Quelle: Wikipedia)

Über die weitere Geschichte dieses Schiffes ist weniger bekannt.
1975 erfolgte die Umbenennung in "M.S. Wahehe" und ab 1977 trug das Schiff kurzzeitig den Namen "M.S. Franziska Drescher".

Ab 1978 kam es dann als "M.S. Cathrin" in Fahrt. Nach Insolvenz der Reederei Drescher im Jahr 1983 und der folgenden Versteigerung des Schiffes am 22.07.1983 nach Festsezung am 14.06.1983 in Rotterdam deutet der neue Name "M.S. Wah Ying" (kurz darauf dann "Hua Ying") auf einen Ersteigerer des zu diesem Zeitpunkt bereits für die internationale Containerfahrt stark veralteten Schiffes aus dem fernöstlichen Raum hin. Ab 1998 fuhr der Frachter nur noch als "M.S. Ying".

Die Löschung im Schiffsregister erfolgte final am 16.12.2004. Das Schiff wurde zu diesem Zeitpunkt vermutlich verschrottet.

Technische Daten:
IMO Nr.: 6917956 / BRT 5578  / Länge:124,50 Meter / Breite: 17,60 Meter / Tiefgang: 7,59 Meter / Antrieb über 1 Dieselmotor Deutz RBV16M540 - 6400 PS / Geschwindigkeit 16,5 Knoten / Besatzung 29

Das Modell: gebaut um 1969 bei Chr. Stührmann, Hamburg im Maßstab 1:200