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Schacht-Audorf am Nord-Ostsee-Kanal - online seit 2013


Ankauf zur Sammlungserweiterung
Einordnung eines Werftmodells, Marktlage


Zur gezielten Erweiterung der Sammlung kaufe ich originale Reederei- und Werftmodelle
in den Maßstäben 1:200 / 1:100 oder größer an.

Sollten Sie ein solches Modell verkaufen wollen, kontaktieren Sie mich gerne
über das rechts auf dieser Seite befindliche, hellgraue Kontaktformular.
Insbesondere bitte ich, soweit möglich, um Detailangaben zum Modell.
Diskretion, sowie eine individuelle und professionelle Abholung des Modells deutschlandweit, sowie aus Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz und Belgien sind garantiert.









 

Wann ein Schiffsmodell ein Werftmodell ist

Zunächst geht es um die Abgrenzung von Werftmodellen zu sonstigen Schiffsmodellen.
Oftmals werden im Internet Schiffsmodelle von mittlerer, aber auch guter Qualität als Werft- oder Reedereimodell angeboten. Der Begriff soll für den Verkauf die Wertigkeit des angebotenen Modells unterstreichen, ist aber oft schlicht falsch.

In einer Publikation des Deutschen Schiffahrtsmuseums zur Klassifizierung von Schiffsmodellen aus dem Jahr 2012 wird u.a. zwischen sogenannten Freizeitmodellen, Museumsmodellen und Werft- bzw. Arbeitsmodellen unterschieden.



Werft- und Arbeitsmodelle hatten vor der Nutzung von Software zur grafischen 3D Gestaltung eine überaus wichtige Funktion im Schiffbau und dienten nicht nur zu Dekorationszwecken. Anders ist es bei Freizeitmodellen oder den zur Anschauung eines historischen Schiffes nachträglich gefertigten Museumsmodellen. So kann folglich ein aufwendiges und ggf. hochpreisig angebotenes Modell eines Handelsschiffes aus 1957, welches erst 1995 gebaut wurde kein Werftmodell sein. Es fehlt der zeitliche und fachliche Zusammenhang zwischen Schiff und Modell. Es bleiben somit zur Einordnung nur die Kategorien Freizeitmodell oder bei besonders hochwertigen Modellbauten Museumsmodell oder, anders ausgedrückt, Modell in Museumsqualität. Diese Unterscheidung ist für die realistische Wertfindung eines Modells nicht unerheblich. Ein Stückgutfrachter von z.B. Chr. Stührmann aus dem Baujahr 1957 ist für den kleinen, internationalen Sammlerkreis interessant - ein Nachbau des Schiffes aus der Zeit um 1990-2000 meist nicht, auch wenn dieser auf den ersten Blick für den Betrachter ebenfalls schön aussieht. Kenner werden im Detail schnell feststellen, dass die verwendeten Materialien und Techniken sich bei beiden Modellen sich grundlegend unterscheiden und einem die zeitliche Einordnung leicht machen. Wer also als Schiffsliebhaber ein echtes und originales Werftmodell besitzen möchte, der sollte auch eines kaufen. Man muss hierfür nicht zwingend mehr Geld ausgeben.















Marktlage allgemein
Generell gilt: Für Werft- bzw. Reedereimodelle gibt es keinen großen "Markt".

Angebot:
Nur selten werden Modelle öffentlich angeboten, denn viele Werftmodelle stehen noch heute in den Räumen von traditionsbewussten Reedereien und Unternehmen aus der maritimen Wirtschaft oder der Finanzbranche in Städten wie z.B. Hamburg oder Bremen. Angebotene Modelle stammen nicht selten aus vererbtem, privatem Familienbesitz oder sie kommen im Rahmen von Unternehmensaufgaben bzw. Insolvenzen in den Verkauf. Einige Unternehmen trennen sich auch bei Modernisierung ihrer Büroflächen oder einem Umzug von einzelnen Modellen oder ganzen Konvoluten - meist durch Schenkung an große Museen wie z.B. an das IMM in Hamburg oder aber über die Einlieferung in ein namenhaftes Auktionshaus zur Versteigerung. Die hierbei erzielten Preise schwanken erfahrungsgemäß sehr stark. Alternativ wurden auch schon Modellbestände bei einem namenhaften Bankhaus in Hamburg an interessierte, eigene Angestellte verkauft. In seltenen Fällen haben Unternehmen leider jedoch auch schon aus nüchternen, betriebswirtschaftlichen Vereinfachungsgründen einen Teil ihrer Modelle mit altem Mobiliar im Sperrmüllcontainer entsorgen lassen. Hier schien der Verkauf zu aufwändig und damit unrentabel.


Nachfrage:
Neben einigen Sammlern sind es vor allem Menschen mit beruflichem oder privatem Bezug zur Seefahrt, die sich heute für bestimmte Schiffstypen oder Schiffe bestimmter Reedereien interessieren. Der Interessentenkreis ist in den vergangenen 25 Jahren kleiner geworden - dies zeigt der seither kontinuierliche und bis heute überaus deutliche Rückgang der Preise, die auch für ältere Modelle bei z.B. Auktionen in Deutschland und dem benachbarten Ausland erzielt oder im privaten Verkauf erlöst werden. Waren es noch in den 1980er-1990er Jahren durchgehend fünfstellige DEM Preise, die aufgerufen und dann meist auch erzielt wurden, so sind heute drei- bis niedrig vierstellige Euro Preise der Standard bei Auktionen und privaten Verkäufen. Das gillt auch für aufwendige Modelle bester Qualität.

Dies hängt sicher damit zusammen, dass die Blütezeit des Schiffbaus in Deutschland schon einige Jahrzehnte zurückliegt und heute weitaus weniger Deutsche aktiv in der Seefahrt beschäftigt sind. Es gibt also tendenziell immer weniger Menschen, die zu einem älteren Schiff oder Schiffstyp noch einen direkten Bezug haben. Darüber hinaus braucht ein 1:100 Werftmodell eins Handelsschiffes einen gewissen Platz in den Räumen seines Besitzers und auch der Transport stellt bisweilen eine Herausforderung dar.

So bleiben als Abnehmer die wenigen maritimen Museen, die meist nur noch sehr selektiv ankaufen und meist noch lieber Schenkungen annehmen und der bereits benannte, kleine Kreis privater Sammler im In- und Ausland, der sich an der Qualität der von den namenhaften Modellbauern gelieferten Arbeiten erfreuen möchte und diese Arbeit zu schätzen weis. Diese Entwicklung, die im Übrigen auch bei vielen anderen Teilbereichen des Antiquitätenmarktes zu beaobachten ist, wird sich mangels erwartbarer Trendumkehr vermutlich über die kommenden Jahre weiter fortsetzen.


Ein Modell richtig einschätzen

Qualität:
Bei einem Werftmodell sind das Vorbild-Schiff, der Zustand und Qualität des Modellbaus für den Sammler entscheidend. Die eleganteste Linienführung hatten Schiffe bis in die späten 1960er Jahre hinein. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Neubauten auf deutschen Werften und die namenhaften Modellbaubetriebe (siehe Kategorie "Modellbauer") hatten ebenfalls durchgehend volle Auftragsbücher. Ab den späten 1970er Jahren wurden die Schiffe im Design uniformer und deren Modelle oft bereits mit modernen Materialien gebaut und der Kunststoff wurde wichtigster Werkstoff. Die Vielfalt der bis in die 1970er Jahre vorherrchenden Stückgutschiffahrt wurde zudem schnell durch Containerschiffe mit homogenem Design abgelöst. Werft- Reedereimodelle von Containerschiffen ab Baujahr 1990 werden heute recht häufig angeboten. Bei diesen Modellen schwankt die Qualität des Modellbaus je nach Modellbauer sehr stark. Viele Modelle kommen aus dem entfernten Ausland und ein Sammler erkennt schnell die sich daraus bisweilen ergebenden, qualitativen Defizite bei Material und Verarbeitung. Klebstoffe lösen sich auf und Kunststoffteile verformen sich. Details wie Fenster, Winden und Poller wurden meist lieblos gearbeitet oder nur noch angedeutet.


Zustand:
Generell ist für einen Sammler ein einwandfreier Zustand eines sauber und vorbildgetreu gebauten Modells eine ausschlaggebende Kaufgrundlage. So verursachen Lackschäden und Materialverformungen, durch niedrige Materialqualität oder einen falschen Modell-Standort beim Vorbesitzer ausgelöst (zu viel UV Strahlung oder sehr stark schwankende Umgebungstemperaturen), hohe Reparaturkosten bis hin zum wirtschaftlichen Totalschaden. Schäden an den Glashauben der Modelle lassen sich hingegen meist leicht und bei kleineren Modellen auch kostengünstig beheben. Auch beim Transport eines Werftmodells muss mit absoluter Sorgfalt vorgegangen werden. Nicht selten erleiden Modelle bei unsachgemäßem Umgang hierbei z.B. Schäden an den Glashauben oder Bodenplatten der Vitrine.

Die folgenden Bilder zeigen, wie sich ein falscher Standort über die Jahre auf die Substanz eines älteren, hochwertigen Werftmodells aus den frühen 1970er Jahren auswirken kann. Das gezeigte Modell soll über Jahre in einem Schaufenster des Reedereigebäudes im Hamburg ausgestellt worden sein. Die UV Strahlung und zudem in der Vitrine entstehende Wärme haben die Farbpigmente der Holzbeize im Farbton Mahagoni auf der Bodenplatte der Vitrine an den nicht durch Plaketten bedeckten Stellen vollständig ausbleichen lassen. Selbst der Klarlack ist stellenweise aufgelöst. Am Rumpf des Modells haben sich deutliche Schwundrisse im Lack gebildet. Meist sind auch andere Stellen wie die Decks oder die Aufbauten ausgeblichen oder Lack ist auch hier rissig geworden. In solchen Fällen hilft nur eine kostspielige Restaurierung der Holzteile und des Modells. Dies lohnt sich in der Regel nur bei sehr wertvollen Modellen, da die Kosten hierfür je nach Aufwand schnell vierstellig werden.


Schadbild: Lackierung am Modell-Rumpf durch langjährig erhöhte UV Strahlung angegriffen


Schadbild: Lackierung der Holzteile an der Vitrine durch langjährig erhöhte UV Strahlung angegriffen