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KG Projex Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co., HamburgKG Projex Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co., Hamburg

 

 

 

Container-Frachtmotorschiff "Trophy"
 

 

Im Dezember 1982 begann die ehem. Rickmers Werft in Bremerhaven einen besonderen Umbau-Auftrag als Neubau Nummer 426.

Der Auftraggeber war die Reederei KG Projex Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. des Reeders Harm Vellguth mit Sitz in Hamburg. Diese hatte im Sommer 1982 das zu diesem Zeitpunkt bereits antriebslose und ehemals nuklear angetriebene Frachtschiff “N.S. Otto Hahn“ erworben. Der Werftauftrag im Wert von rund 4.000.000,-- DEM sollte aus der als Massengutfrachtschiff (Bulker) konzipierten und zwischen 1963 und 1968 bei der Werft Kieler Howaldswerke AG gebauten “N.S. Otto Hahn“ nach einer Betriebszeit von nur rund 11 Jahren ein konventionelles, dieselbetriebenes Containerschiff werden lassen. Nach der Stilllegung des Schiffes 1979 und dem komplexen Rückbau des nuklearen Antriebes bis 1981 im Hamburger Hafen ging das Schiff bei der Rickmers Werft ins Dock, nachdem es im September 1982 von Hamburg nach Bremerhaven geschleppt worden war.

Während des grundlegenden Umbaus, der bis zum 22. November 1983 andauerte, wurde der noch zeittypisch mittschiffs sitzende Brückenaufbau nach achtern versetzt, nachdem die dort gelegenen, ursprünglichen Aufbauten weitgehend entfernt worden waren. Neben dem neuen Antrieb mit einer Leistung von  mehr als 12000 PS erhielt das Schiff an Backbord drei Kräne mit jeweils 35 Tonnen Hebekraft. Die Höchstgeschwindigkeit blieb mit 17 Knoten unverändert. Das Schiff hatte nach dem Umbau 1181 TEU – Ladekapazität und Anschlüsse für 50 Kühlcontainer.

Im Fazit bildete das Schiff nach Fertigstellung mit seiner völlig neuen, sich abhebenden Optik eine interessante und wohl in Deutschland einmalige Symbiose des Schiffsdesigns der 1960er und frühen 1980er Jahre.

Ab Ende 1983 kam es dann unter seinem ersten Charternamen “M.S. Norasia Susan“ erstmals wieder in Fahrt. Heimathafen war Hamburg. Im Herbst 1984 wurde es in “M.S. Norasia Helga“ umbenannt und blieb für die Norasia Lines als Charterer in Fahrt. Im Jahr 1985 folgte eine weitere Umbenennung in “M.S. Carmen“.

Ab 1989 wurde das Schiff von der chinesischen Reederei COSCO übernommen und kam folglich als “M.S. Hua Kang He“ in Fahrt. 1998 und 1999 änderte sich der Name des in “M.S. Anais“ (Sabre Shipping) und “M.S: Tal“ (Pearl Sea Carriers Inc.). Zuletzt hatte das Schiff ab ca. 1999 mit der Domine Maritime Corp. Mit Sitz in Liberia einen weiteren Eigner, der es als Mehrzweck-Frachtschiff unter dem letzten Namen “M.S. Madre“ rund 10 Jahre lang einsetzte und von einem griechischen Reeder, der Alon Maritime Corporation mit Sitz in Athen bereedern lies.

Im Jahr 2009 wurde das Schiff nach kurzer Aufliegezeit und einem langen und wechselvollen Schiffsleben im indischen Alang gebeacht und verschrottet.

 

 Linienriss M.S. Trophy nach Umbau ab Ende 1983Linienriss M.S. Trophy nach Umbau ab Ende 1983

 

 

 

Technische Daten:

IMO Nr.: 6416770 / BRT 16291 / Länge: 172,00 Meter / Breite: 23,40 Meter  / Tiefgang 10,93 Meter / Antrieb über 1 Dieselmotor Akasaka Mitsubishi Typ 7UEC 60/150H
 

Das Modell: gebaut ca. 1982 bei G. Schmidt Modellbau, Flensburg im Maßstab 1:150

Anmerkung: Dieses Modell müsste ursprüngich aus dem Besitz der Reederei Projex stammen. Das zweite, baugleiche Modell befindet sich seit Insolvenz der Rickmers Werft und der damaligen Insolvenz-Versteigerung im Jahr 1986 im Besitz des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bermerhaven. Der damlige Museumsleiter hatte damals für einen mittleren fünfestelligen DEM Betrag Werftmodelle aus den Beständen der Rickmers Werft ersteigert.

 

 

 

Galerie: "M.S. Tropy" und das Reedereimodell