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 Reederei Tor Line (Göteburg, Schweden ab 1966)Reederei Tor Line (Göteburg, Schweden ab 1966)

 

 

Auto- und Fahrgastschiff "Tor Hollandia"

 

 

 

Die "Tor Hollandia" wurde 1967 als zweiter Neubau der im Vorjahr gegründeten schwedischen Reederei Tor Line mit Sitz in Göteborg bei der Lübecker Schiffswerft Flender-Werke als Neubau Nr. 559 auf Kiel gelegt.

 

Die Reederei Tor Line wurde als Fährschiff-Reederei 1966 von den schwedischen Schiffahrts-Gesellschaften Trans Oil Shipping und Rex Shipping gegründet. Die Flender Werke, die auch bereits das erste Schiff der Reederei, die "Tor Anglia" unter Bau Nr. 555 1965 auf Kiel gelegt und 1966 abgeliefert hatten, sollten auch in den 1970er Jahren weitere Folgeaufträge der expandierenden Reederei für weitaus größere Fährschiffe wie z.B. die 1976 gebaute, 182 Meter langen Schwesterschiffe "Tor Scandinavia" und "Tor Britannia" erhalten.

 

Die "Tor Hollandia" hatte am 12.11.1966 ihren Stapellauf und wurde am 12.04.1967 an die Reederei übergeben. Bereits am 17.04.1967 nahm das neue Schiff den Liniendienst auf der Route Göteborg – Amsterdam – Immingham – Göteborg auf.

Nachdem die Passagierzahlen sich auf den Routen der Reederei insgesamt sehr erfreulich entwickelten und mehr PKW Kapazitäten gebraucht wurden, entschloss sich die Tor Line bereits 1975 zu einem Verkauf der beiden Fährschiffe der ersten Generation. Die "M.S. Tor Hollandia" sollte als für eine arabische Reederei als "M.S. Saudi Moon" zwischen Jeddah und Suez zum Einsatz kommen, doch ein griechischer Käufer war final schneller. Die Minoan Lines mit Sitz in Heraklion erwarb das Schiff und im November 1975 erfolgte die Umbenennung in "Ariadne". Das Schiff wurde bis 1997 auf verschiedenen Routen in Griechenland eingesetzt und 1991 modernisiert und verlängert. Die Passagier-Kapazität konnte hierdurch auf 1620 erhöht werden.

 

1997 erfolgte dann der Verkauf an die Fragmar Shipping Co., Valetta (Malta) und eine Umbenennung in "Ouranos". Das Schiff befuhr die Route Igoumenitsa – Korfu – Brindisi.

 

Im Januar 2007 erfolgte neuerlich ein Eigner Wechsel zu Gunsten der F. Lines Inc, Majuro, Marshall Islands – das Schiff fuhr weiter unter der Flagge Maltas mit Heimathafen Valetta. Der neue Name des Schiffes war "F. Diamond". Als "FTV Yacht" ging das Schiff für einen privaten Mode und Lifestyle Fernsehsender mit zahlreichen Models auf Reise durch das Mittelmeer und diente als Party-Location und Kulisse für Fotoshootings. Das Schiff erhielt zuletzt einen auffälligen schwarzen Anstrich. Im Januar 2009 wurde das Schiff in Genua an die Kette gelegt und im Juni 2010 zu Gunsten eines  türkischen Unternehmens versteigert, welches das Schiff zu einem schwimmenden Hotel umbauen wollte. Die Pläne zerschlugen sich jedoch bereits kurze Zeit später.

 

Das Schiff wurde final im September 2010 an ein türkisches Abwrack-Unternehmen verkauft und unter seinem letzten Abwrack-Namen "Diamond" nach Aliga in die Türkei geschleppt und dort abgebrochen. Die "Tor Anglia" folgte ihrer Schwester nach ähnlich wechselvoller Geschichte ebenfalls im September 2010 nach Aliga zum Abbbruch, wurde jedoch noch bis 2015 als stationäres Hotelschiff für chinesische Arbeiter in der Türkei eingesetzt und dann final in Iskenderun in der Türkei als "Atlas Han" abgebrochen.

 

 

 

 Auszug Generalplan - M.S. Tor Hollandia (Flender Werke, Lübeck 1966-67)Auszug Generalplan - M.S. Tor Hollandia (Flender Werke, Lübeck 1966-67)

 

 

 

 

Technische Daten:

IMO Nr.: 6704402 / BRT 11621 / Länge: 138,00 Meter / Breite: 21,50  Meter / Tiefgang: 5,50 Meter / Besatzung: ? / Antrieb über 4 Dieselmotoren 12PC2V-400 Pielstick, 25000 PS / Geschwindigkeit: 24,0 Knoten / Kapazität: 980 Passagiere, 300 PKW

 

Flaggen der Reederei und der Bauwerft zieren die Menü-Karte zum Stapellauf des Schiffes 1966Flaggen der Reederei und der Bauwerft zieren die Menü-Karte zum Stapellauf des Schiffes 1966

 

Das Modell: gebaut 1966 von Werner Winkelmann - Feinmechanischer Modellbau, Hamburg Schnelsen im Maßstab 1:100

Das Modell und die Plan-Unterlagen stammen ursprünglich aus dem Besitz der Flender-Werke, deren Inventar 2003 nach der Insolvenz veräußert wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Link zur Menükarte - Stapellauf der "Tor Holandia"

 

 

Galerie: "M.S. Tor Hollandia" und das Werftmodell