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 Union Schiffahrtsfgesellschaft m.b.H., BremerhavenUnion Schiffahrtsfgesellschaft m.b.H., Bremerhaven

 

Kühl-Motorschiff (Reefer) "Minden"

 

Die "K.M.S. Minden" wurde 1963 bei der Rickmers Werft in Bremerhaven in Auftrag gegeben. Der Stapelllauf fand am 11.01.1964 statt. Unter Baunummer 324 wurde das Schiff am 02.05.1964 an Union (Partenreederei M.S. Minden) in Bremen (Korrespondentreeder: Scipio & Co. - Bremen) abgeliefert.

 

Sie war im Baujahr das größte unter deutscher Flagge fahrende Kühlschiff mit damals fortschrittlicher automatisierter Kühlung und über die Brücke steuerbarer Hauptmaschine.

 

Ihr bauähnliches Schwesterschiff "K.M.S. Nienburg" wurde ebenfalls 1964 - jedoch beim Bremer Vulkan in Bremen Vegesack gebaut. Mit einer Länge von 132,80 Metern und 4566 BRT war sie jedoch etwas kleiner als die "K.M.S. Minden".

 

Beide Schiffe verkehrten im Liniendienst hauptsächlich zum Bananenimport zur Deckung der Nachfrage in der Bundesrepublik Deutschland.

 

Im November 1968 wurde der "K.M.S. Minden" während eines Werftaufenthaltes beim "Technischen Betrieb des Norddeutschen Lloyd" (Bremerhaven) ein von der Meierform GmbH Bremen entwickleter Wulstbug (Meierform - SV Form) zur Erhöhung der Geschwindigkeit angesetzt. Dieser wurde jedoch bereits 1970 wieder entfernt, da die angestrebte Geschwindigkeitserhöhung von rund 0,53 Knoten nicht erreicht wurde und das Schiff eine merkliche Verschlechterung des Seegangverhaltens zeigte. Details können hier in Berichten der damaligen Schiffsführung aus dem Besitz eines ehem. Besatzungsmitgliedes nachgelesen werden. Diese Erfahrungen waren damals für die Reederei und Eigner anderer Schiffe früherer Baujahre sicher eine wegweisende Entscheidungsgrundlage. Der Wulstbug wurde schliesslich 1970 wieder vom Schiff entfernt und setzte sich bei Neubauten als konstruktiver und voll in die Rumpf-Konstruktion integrierter Bestandteil ab den 1970er Jahren schnell durch.

 

Link zum internen Bericht - Eignung Mayerform SV - Bug 1969

 

Link zu einem Presserartikel - Umbau des Schiffes 1968

 

 

 

1970 Scipio & Co Bremen

1979 Verkauf an Elmina Shipping & Co. S.A., Piräus (Manager Enterprises Shipping & Trading S.A.. Piräus - Griechenland)

1981 Neu vermessen mit 4626 BRT

1982 Verkauf an Sundancer Shipping Inc., Piräus (Manager Friomar Compania Naviera S.A., Piräus) und Umbenennung in "Thunderfrost"

1982 Am 16.06. in Piräus aufgelegt

1985 Interspirit Maritime Co. Ltd., San Lorenzo (Manager Kanaris Shipping Co. S.A., Liberia, Piräus - Griechenland) und Umbenennung in "Milos IV" mit Heimathafen San Lorenzo - Honduras

1985 Zulacar Maritime Co., San Lorenzo (Manager unverändert)

1985 Verkauft zum Abbruch an Eckhardt Marine GmbH - Hamburg

1985 Weiterverkauft zum Abbruch an Es Be Enterprise, Gadani Beach, Pakistan (Ankunft vor Gadani Beach am 11.05.1985 zum Abbruch)

 

 

 

 

 

K.M.S. Minden 1964K.M.S. Minden 1964

K.M.S. Minden auf SeeK.M.S. Minden auf See

 

 

 

Technische Daten:

IMO Nr.: 6405276 / BRT: 4777 / Länge: 143,50 Meter / Breite: 17,14 Meter / Tiefgang: 7,93 Meter / Antrieb über 1 Borsig-Fiat Dieselmotor 7 Zyl. einfachwirkend Typ B 757S - 7213 KW Leistung / Geschwindigkeit: 20,3 Knoten / Ladevolumen über 4 Decks: 9693,6 Kubikm. Stückgut + 9346 Kubikm. Kühlladung / Besatzung: 33

 

 

Dokumente zum Schiff allgemein:

 Link zum Datenblatt der K.M.S. Minden

 

Link zur Hauptmaschine der K.M.S. Minden

 

Link zur Werftbroschüre - Maschine und Kühlung der K.M.S. Minden

 

 

Berichte aus dem Schiffsbetrieb 1966 - 1968:

Link zu Kühlberichten der Reisen 23-28 und der 30. Reise 1966/1967

 

Link zu Berichten und Verbräuche der 46. Reise 1968

 

Link zu Berichten und Verbräuche der 47. Reise 1968

 

 

 

 Das Modell: vermutlich gebaut um 1967-1968 (da mit Wulstbug ausgestattet) bei Chr. Stührmann, Hamburg im Maßstab 1:100

 

 

 

 

Ein Artikel zum Schiff aus dem Hamburger Abendblatt - Ausgabe vom 30.04.1964 :

 Bremerhaven, 30.04.64

 

Als größtes deutsches Fruchtschiff geht heute das MS "Minden" auf Probefahrt, das von der Rickmers-Werft in Bremerhaven unter der Baunummer 324 für die Union Partenreederei MS "Minden" gebaut ist. Es wird künftig als 10. Schiff von der Firma Scipio & Co. in Bremen bereedert werden.

 

Bei 143,5 bzw. 130 Meter Länge, 17,2 Meter Breite, 11,4 Meter Seitenhöhe und 7,92 Meter Sommerfreibordtiefgang trägt der mit 4776 BRT    vermessene Schutzdecker 6515 t. Auf 6,6 m Bananentiefgang sind es 4200 tdw. Sein Gesamtladerauminhalt bei Ballenladung beträgt 342 320 cbf  bzw. bei Fruchtladung 330 043 cbf, wovon für Bananen 318 680 cbf zur Verfügung stehen.

 Als weitere Besonderheit wird bei dem Schiff weitgehender Gebrauch von der Automation gemacht. So kann sein Hauptmotor, ein Borsig-Fiat-Zweitakter vom Typ B 757 S mit 9800 PS für 20,35 Knoten auf Bananentiefgang, über eine elektronische Programm-Fernsteuerungsanlage der BBC mit Hilfe von E-Stellmotoren von der Brücke aus gefahren werden.

 Außerdem werden von einer elektronischen BBC-Datenerfassungsanlage 36 Temperatur-, vier Druck- und eine Niveaumeßstelle des Haupt- und Hilfsmaschinenbetriebes selbsttätig überwacht. Hinzu kommen 81 Temperaturmeßstellen In der Kühlanlage.

Die vier Ladekühlräume, für die in großem Umfange Leichtmetallteile verwendet werden, können mit einer schwedischen Stal-Kühlanlage auch in den Tropen auf minus 20 Grad Celsius gehalten werden. Als Ladegeschirr stehen acht Bäume mit je 5 t zur Verfügung. Die Besatzungsunterkünfte sind für 35 Mann berechnet. Die nautische Ausrüstung umfaßt alle modernen Hilfsmittel.

 

 

 

 

 

Galerie: "K.M.S. Minden" und das Reedereimodell